Aktivitäten des Ortsverbandes Groß-Umstadt im Jahr 2022
Streuobstwiese
Nach der Corona-Pause haben wir im vergangenen Jahr unsere Aktivitäten wieder aufgenommen. Von den 15 neu gepflanzten Obstbäumchen auf unserer Streuobstwiese haben zwei das Jahr 2022 nicht überlebt, trotz dem wir Wasser gefahren haben. Auch ältere Obstbäume sind in den vergangenen 4 Dürrejahren abgestorbenen und haben Lücken hinterlassen. Im März, Mai und August fielen nur 23%, 23% und 10% (!) des durchschnittlichen Monatsniederschlages. Die zusätzlich hohen Temperaturen führten im August zu einer langen Dürreperiode. Die Äpfel blieben kleiner, waren weniger saftig, hatten teilweise Sonnenbrand und faulten stark. Mit unseren Pflegemaßnahmen, dem Baumschnitt, dem Häckseln und Verteilen des Häckselgutes auf Baumscheiben und dem Kalkanstrich auf jungen Stämmen können wir daran nichts ändern. Wir haben aber wieder eine öffentliche Einführung in den Obstbaumschnitt gegeben und unsere Obstbaumpaten im Januar zu einem betreuten Schnitttag sowie im September zu einem gemeinsamen Ernte-Tag eingeladen.
Müllsammlung
Den Herbst halten wir für eine ungeeignete Jahreszeit zum Müll-Sammeln und haben daher Anfang März am Pferdsbach, Wächtersbach und Raibach in mehreren Gruppen Müllgesammelt. Erfreulich, dass sich auch passive Mitglieder beteiligt und ihre Freunde mitgebracht haben.
Fahrradbörse und Flohmarkt
Nicht ganz so gut besucht wie vor Corona war unsere Fahrradbörse im April. Das gilt auch für unseren Flohmarkt im Juni, zu dem weniger Anbieter und Besucher kamen. Die Besucher und wir schätzten aber die ruhige Atmosphäre ohne Gedränge und waren zufrieden.
Sehr erfolgreich waren unsere Photovoltaik-Aktionen im April und Juni/Juli. Nach individuellen Beratungen wurden 340 Balkonmodule bestellt, doppelt so viele wie im Vorjahr. Herstellung und Transport verzögerten sich erheblich, so dass die letzten Module erst Ende Januar dieses Jahres ausgelliefert werden konnten.
Stadtradeln
Klar, dass wir beim Stadtradeln teilnahmen. In unserem Team radelten neben Mitgliedern auch Freunde und Bekannte mit. Unsere 18 Mitglieder starke Gruppe erfuhr mit 4229 km in drei Wochen den 2. Platz der Wertung in Groß-Umstadt. Den drei Fahrern mit den meisten km inunserer Gruppe spendierten wir einen Gutschein zum Einkauf in einem Fahrradladen.
Wir hatten gedacht, mit dem Vortrag eines Energieberaters über die Optimierung der Heizungssteuerung auf großes Interesse zu stoßen. Der Besuch war aber ebenso enttäuschend wie die Reaktion auf das individuelle Beratungsangebot im Jahr 2021 zu Dämmmaßnahmen an Wohnhäusern.
Lichtverschmutzung
Gut besucht war hingegen der reich illustrierte Vortrag über Lichtverschmutzung von Christian Roßberg, Leiter der Sternwarte in Darmstadt. Er wies auf die Wirkung auf Mensch, Tier und Pflanze hin, führte in die rechtlichen Rahmenbedingungen ein und zeigte an einer Fülle von örtlichen und überörtlichen Beispielen auf, wie man Situationen verbessern kann. Er empfahl, sich vor Aufstellung einer Lichtquelle Gedanken zu machen, mit welcher Lichtfarbe welche Fläche wie hell erleuchtet werden soll und wie Abstrahlung in andere Richtungen zu verhindern ist. Für eine Stadt kann das in Form einer Lichtleitlinie geschehen.
Netto-Markt Mosbach
Erfolgreich haben sich die BUND-Mitglieder aus Schaafheim für ein Feuchtbiotop im Ortsteil Mosbach eingesetzt. Dort war ein Netto-Markt geplant, obwohl in 200 m Entfernung bereits einvorhandener Markt die Nahversorgung sicherstellt. Die Argumente aus der ablehnenden Stellungnahme unserer Ortsbeauftragten, Frau Schwöbel-Lehmann, faden in dem Entscheidungsgremium, der Regionalversammlung, eine breite Mehrheit. Denn die Regionalplanung sieht vor, dass in kleinen Orten keine Flächen durch die Ansiedlung mehrerer Märkte unnötig verbraucht werden dürfen.
Kies- und Sandabbau
Die Einsichten in die Betriebspläne des Kies- und Sandabbaus in der Region nach dem Umweltinformationsgesetz werden zunehmend erschwert. Seit 2022 verlangt das Regierungspräsidium Darmstadt 600 € an Aufwandsentschädigung für eine Akteneinsicht. Solche Gebühren unterdrücken es, dieses Recht in Anspruch zu nehmen, was eigentlich kostenfrei sein soll.